Stammtisch Hamm
Für Motorradfahrer von Mensch zu Mensch
GPS Tracker
um sich die gefahrenen Strecken nochmal anzuschauen brauchen wir Daten, ein Weg dahin nennt sich Tracking. Die aktuelle Position wird hierbei immer wieder über GPS ermittelt und dann gespeichert. Gute Tracker erkennen dabei gerade Streclen so wie Kurven mit einen eingebauten Kompass und speichern dann die Daten; in Kurven mit mehr Ortspunkten als auf einer Geraden. Manche Tracher speichern die Daten bis sie wieder ins WLAN kommen, andere speichern die Daten auf dem Handy und weitere speichern diese direkt in einer Online Cloud über ein Handynetz.
(jede Pfeilspitze ist ein Datensatz)
Das Speichern der Daten auf dem Handy wird nur noch selten verwendet. Meistens werden die Daten direkt in die Cloud gesendet. Auf dem Handy ist das einfach, da eine Datenverbindung zum Internet besteht. Software wie Calimoto, TomTom Go oder Traccar erledigen das im Hintergrund. Die Einrichtung der Software ist recht einfach und beschränkt sich oft auf wenige Eingabefelder. Bei einer Navi-Software wie Calimoto oder Go reicht oft die Anmeldung in der App, bei reinen GPS Servers z.B. der Traccar Client App der Eintrag des Servers. Die Traccar Client App generiert dann automatisch eine 'Gerätekennung' Nummer.
Die Hardware-Tracker besitzen hingegen meist eine eigene Verbindung ins Handynetz mit unterschiedlicher Geschwindigkeit GPRS 2G 3G 4G LTE. Die Datenmenge ist so gering, das eine Prepaid-Karte ohne monatliche Gebühren immer die günstigste Variante ist. Mit 10€ sollten selbst Vielfahrer ein ganzes Jahr auskommen. 4G geht dabei in fast allen Ländern. Einmal eingerichtet läuft das dann aber ohne Eingreifen für die ganze Saison.
Um reine GPS Servers nutzen zu können solltest du erst einmal schauen, welche Hardware unterstützt wird. Bei Traccar geht das z.B. Hier: https://www.traccar.org/devices/. Die verschiedenen Protokolle der Tracker werden einfach über den Port aufgelöst. Tracker eines Herstellers haben oft das gleiche Protokoll und somit auch den gleichen Port.
Die Hardware-Tracker können dann oft noch einiges mehr:
- SMS-Alarm bei Bewegung des Motorrades ohne eingeschaltete Zündung
- SMS-Alarm beim Verlassen eins Virtuellen Zauns (Geo-fence) des Motorrads
- SMS-Alarm beim abklemmen des Trackers (senden mit einem eingebauten Akku)
- Höhenmessung und Richtungsmessung (machen die wenigsten)
- Unterbrechen der Zündung mit einer SMS
- Abfrage der letzten Position über SMS
- Trackdaten an mehrere Server senden (machen die wenigsten)
- leider können die meisten Hardwaretracker keine Höhendaten und keine Richtungsdaten generieren die Daten werden auch oft nur an einen Server Gesendet. Die Softwaretracker über das Handy generieren jedoch auch Höhendaten.
Die Einrichtung der Hardwaretracker ist recht einfach über SMS zu erledigen. Wichtig ist jedoch, das vor dem einlegen der SIM-Karte auf dieser die PIN Abfrage ausgeschaltet wird. Zum Ausschalten der SIM-Abfrage legst du die Sim-Karte in ein Handy ein und entfernst diese unter Sicherheit. Je nach Handy ist die Procedur etwas anders aber gut zu finden. Dann wird die Karte eingelegt und der Telefonnummer der SIM-Karte eine SMS geschickt. Bei meinem Testgerät, dem Vjoycar G28 ist 'WHERE#' der Textinhalt und die Antwort eine GPS Position, wenn diese schon ermittelt wurde, sonst eine andere Nachricht das der Tracker noch Sateliten sucht. (Der Vjoycar G28 hat ein gut verbreitetes Protokoll gt06 auf Port 5023 und wird bei Ali als Vehicle Tracker angeboten /4G ca.50€). Dann folgt die Einstellung der Zeitzone. Der Tracker ist voreingestellt auf einen Bezahlservice Server zum Routentracking (s-Make/carhere). Die aktuelle Position kann kostenlos abgefragt werden. Eine kleine Hürde bei mir war noch das die 10€ SIM-Karte zwar mit 10€ aufgeladen war, im Kleingedruckten stand aber wohl aufgeladen mit 10€ Gesprächsguthaben, welches nicht für SMS oder Internet nutzbar ist!
Die Einstellung des Servers (z.B. Traccar) wird da schon etwas komplexer. Im Netz gibt es eine Anzahl von freien Servern. Registriert und Loggt euch nun am Server ein und legt ein neues Gerät an. Gebt dem Gerät als Namen die IMEI Nummer des Trackes die oft auf dem Trackergehäuse aufgeklebt ist oder per SMS abgefragt werden kann (IMEI,#). Sendet noch eine SMS mit den Serverdaten an den Tracker (server,1,traccar.server,5023,0#); Traccar.server ist zu ersetzen mit eurem Traccar-Server und der Port 5023 kommt aus der Liste Supported Devices. Nun sollten ein Signal vom Tracker am Server ankommen.
Ich könnt einen Browser oder die Traccar Manager App auf dem Handy nutzen. Mit eurem Usernamen einloggen und dort den Tracker-Standort, Wochen und z.B. Monatsrouten abfragen und die Wege und Pausen deines Bikes kontrollieren. Ihr könnt auch Google Street View aufrufen um zu schauen, in welcher Gegend euer Bike geparkt wurde. Biker, die die Daten nicht auf freinen Servern hochladen wollen, können sich auf einem eigenen Linux-Server auch einen Traccar Trackserver einrichten. Der Stammtisch Hamm hat auch einen Server unter traccar.stammtisch-hamm.de. Einen Zugang können Stammies und angemeldete Benutzer beantragen.
Der Traccar Server bietet jedoch keine Möglichkeit die GPS-Daten als GPX Datei zu exportieren. Glücklicherweise gibt es eine API-Schnittstelle und ein Programm im Netz, das hier die Daten, nach Eingabe des Datums abruft und als GPX Datei speichert. Zur Erinnerung: hier sind die Positionen, die Zeit und die Höhe hinterlegt. Das Programm heißt traccar2gpx.exe und benötigt eine Datei traccar2gpx.json im gleichen Verzeichnis mit den Einwahldaten. Interessant ist die Zeit, die sollte hier auf GMT+0 stehen, wenn im Server alles richtig eingestellt ist.
Mit den GPX- Daten könnt ihr dann eure Software oder euer Navi füttern. Wie das geht findest du unter Software!
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- Geschrieben von: Norbert